Schickard-Rechenmaschine: 400 Jahre alt und immer noch hochaktuell

an der Ruhr-Universität Bochum / Nordrhein-Westfalen (DE)
 

Seminar: „Mathematische Instrumente und Maschinen" für Lehramtsstudierende an der Ruhr-Universität in Bochum 
Forschungs/Einsatzbereich: Mathematik-Unterricht in der Primarstufe 
Einsatzzeitraum: 2023

 

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DIE HERAUSFORDERUNG

Regelmäßig erhalten deutsche Schulen bei den PISA-Tests mittelmäßige bis schlechte Noten. Besonders in den MINT-Fächern besteht akuter Handlungsbedarf. Prof. Dr. Thomas Püttmann sieht die Notwendigkeit, Kindern einen sinnlich-spielerischen Zugang zu Mathematik zu ermöglichen. Mathematik soll nicht nur im Kopf stattfinden, sondern auch durch Sehen, Hören und Greifen erfahrbar werden. 

Jedes Kind braucht diese Rechenmaschine: Optik, Klang und Haptik verlocken zum Erkunden. Diese Eigenschaften, in Zusammenspiel mit der Kreativität und Neugierde der Kinder, schaffen eine neue Welt des Lernens.

Prof. Dr. Thomas Püttmann, Dozent

DIE LÖSUNG

Im Schulunterricht ist seit Langem die Abkehr vom reinen Frontalunterricht vollzogen. Wie aber können Schülerinnen und Schüler in Alleinarbeit und im Team an mathematische Inhalte und Aufgaben herangeführt werden? Prof. Thomas Püttman sieht fischertechnik Baukästen als ideales Instrument für diese Herausforderung. In seinem Buch „Mathematik verstehen mit fischertechnik“ lädt Prof. Püttmann Schülerinnen und Schüler anhand von 28 Modellen zum Nachbauen und Experimentieren zu einer spannenden Reise durch die Welt der Mathematik ein. Mithilfe der zählenden, rechnenden, zeichnenden und messenden Apparate lernen Kinder und Jugendliche mathematische Kernkonzepte aus einer neuen, faszinierenden Perspektive kennen. Zu den Modellen gehört auch eine Rechenmaschine, die der Forscher und Gelehrte Wilhelm Schickard (1592-1635) erfunden hat. Prof. Thomas Püttmann machte sich daran, diese Maschine mit fischertechnik Bauteilen nachzubauen. Aus verschiedenen Baukästen stellte der Mathematiker die 238 Teile zusammen, die für den Bau der Rechenmaschine benötigt werden. Nach erfolgreichen Tests hat Prof. Püttmann die Rechenmaschine auch in verschiedenen Workshops mit Teams aus begeisterten Schülerinnen und Schülern zusammengebaut. Zudem animieren Montagevideos mit Stücklisten zum Nachbau der Rechenmaschine.

 

Ein regelmäßiger Einsatz der Rechenmaschine an möglichst vielen Schulen wäre sehr wünschenswert.

Prof. Dr. Thomas Püttmann, Dozent

DAS ERGEBNIS

Mit dem Bau der Rechenmaschine werden intellektuelle und motorische Fähigkeiten von Kindern gefördert. Schülerinnen und Schüler werden auf eine kreative und spielerische Weise für MINT-Fächer und den neugierig-kreativen Umgang mit Bauteilen und Werkzeugen begeistert. Dabei kommt der Spaßfaktor nicht zu kurz.

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